Keine Bühne für Antisemitismus in Wetzlar Keine Bühne für Antisemitismus in Wetzlar

Unter dem Motto „Antisemitismus keine Bühne bieten“ kritisiert ein zivilgesellschaftliches Bündnis den Auftritt von Lisa Fitz am 5. Juli 2023 im Rahmen der Wetzlarer Festspiele. Lisa Fitz steht massiv in der Kritik, weil sie sich spätestens seit 2017 öffentlich im verschwörungsideologischen Milieu bewegt. Das was Lisa Fitz in unterschiedlichen Medien öffentlichen Medien verbreitet, bedient sich dabei klassischer antijudaistischer Bilder, wie auch antisemitischer Chiffren. Das Bündnis appelliert deshalb an die Wetzlarer Stadtpolitik, sowie den Wetzlarer Festspiele e.V., sich zu ihrer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung bekennen und Künstler*innen, die Antisemitismus und Verschwörungsideologien verbreiten, keine Bühne bieten. Aus diesem Grund haben Vertreter*innen der DIG AG Gießen sowie der GWUP Regionalgruppe Mittelhessen für das Bündnis am 19.06.2023 einen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar – Manfred Wagner – verfasst. Leider haben wir noch keine Reaktion auf den Brief erhalten.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wagner,

am 5. Juli 2023 soll die Kabarettistin Lisa Fitz im Rahmen der Wetzlarer Festspiele auf der Freilichtbühne auftreten. Frau Fitz fällt seit Jahren durch die Verbreitung hochproblematischer, menschenfeindlicher Aussagen sowohl mit Teilen ihres Programms als auch mit politischen Aktivitäten jenseits desselben auf. In der Lokalpresse wurde ausführlich berichtet. Eine eindeutige Stellungnahme zu den antisemitischen und verschwörungstheoretischen Stereotypen, die von Lisa Fitz regelmäßig verbreitet werden, gab Frau Dr. Susanne Urban von der Hessischen Informations- und Recherchestelle Antisemitismus am 28.03.2023 in der Wetzlarer Neuen Zeitung ab (siehe Anhang).

Um gegen die Einladung und den geplanten Auftritt von Frau Fitz zu protestieren, hat sich bereits Anfang dieses Jahres ein lokales Bündnis formiert, zu dessen Initiatoren u. a. die lokale Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V. und die Regionalgruppe der Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V. zählen. Im Namen dieses Bündnisses möchten wir Sie hiermit herzlich dazu einladen, sich uns anzuschließen und unsere Kundgebung am Mittwoch, den 05.07.2023 um 19 Uhr am Bebelplatz mit einem Redebeitrag oder Grußwort zu unterstützen.

Wir erinnern uns sehr gut daran, wie mutig Sie sich, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wagner, öffentlich gegen die NPD und die Vermietung der Wetzlarer Stadthalle engagiert haben. Ihren Einsatz gegen Rechtsextremismus und menschenfeindliches Denken wissen wir sehr zu schätzen. Deshalb möchten wir Sie bitten, es Ihrem Kollegen aus Frankfurt am Main, Herrn OB Mike Josef, gleichzutun, der am 28.05.2023 anlässlich eines Auftrittes des Musikers Roger Waters dessen Antisemitismus mit klaren Worten auf der entsprechenden Gegenkundgebung kritisiert hat.

Bitte setzen Sie ein klares Zeichen und distanzieren auch Sie sich eindeutig von der Verbreitung antisemitischer und verschwörungstheoretischer Stereotypen!

Weitergehende Informationen und eine tiefgehende Analyse zu den Aktivitäten von Frau Fitz finden Sie auf den folgenden Seiten: https://keine-buehne-fuer-antisemitismus.de/

Wir beabsichtigen, in der laufenden Woche auch die Lokalpresse über unsere an Sie gerichtete Bitte nach Unterstützung zu informieren. Sehr gerne stehen wir selbstverständlich für Rückfragen und grundsätzlich für einen Dialog in der Causa Lisa Fitz zur Verfügung. Wir freuen uns sehr auf Ihre Rückmeldung.

Im Namen des Bündnisses „Keine Bühne für Antisemitismus“

mit freundlichen Grüßen

Joachim Fontana (Vorsitzender der AG Gießen der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V.)

Judith Klubmann (Stellvertretende Vorsitzende der AG Gießen  der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V.)

Dr. Holm Gero Hümmler (Vorsitzender der Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V.)

Dr. Jochen Blom (Regionalgruppen-Sprecher Mittelhessen der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V.)

Dr. Alexandra Kurth (Mitglied im Präsidium der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V. und Regionalbeauftragte für das Bundesland Hessen)